"reDUCE - reUSE"
Die Neugestaltung einer Stadtvilla der 1970er Jahre macht aufwendige Sanierungsarbeiten erforderlich, um die Raumstruktur und die Gebäudehülle den heutigen Ansprüchen anzupassen. Die Charakteristik des bestehenden Gebäudes soll erhalten und seine Besonderheiten zeitgemäß verändert werden.
Die vorhandene Bausubstanz ist in großen Teilen sanierungsbedürftig, bietet aber darüber hinaus ein gewisses Entwicklungspotential. Die Grundriss-Struktur wird größtenteils beibehalten, Raumstrukturen werden neu geordnet und großzügiger gestaltet. Die äußere Erscheinung wird zeitgemäß verändert und umgesetzt, ohne die für den Baukörper charakteristische Gestaltung wesentlich zu verändern. Die Gestaltung entspricht der eigentlichen Gebäudestruktur sowohl in der Architektur wie auch in dem städtebaulichen Kontext und ist damit auch signifikant für eine maßstäbliche Sanierungsmaßnahme.
Nach der Entkernung des Bestandsgebäudes finden umfängliche Maßnahmen wie die Sanierung des Kellergeschosses einschließlich des ehemaligen Schwimmbades, die Sanierung des Daches und der Fassade, die Erneuerung der gesamten Haustechnik wie auch die vollständige Neugestaltung der Innenräume statt.
Erdgeschoss und Dachgeschoss werden zu einer Wohneinheit zusammengefasst. Der ehemalige Terrassenbereich und der nachträgliche Anbau werden entfernt und bilden nun den neu gestalteten Außenbereich, der „nahtlos“ in den Wohn- und Essbereich übergeht. Ein überdachter Sitzplatz wie auch ein Terrassenbereich ergänzen die Gestaltung des Außenraumes. Der offene Kamin im Erdgeschoss wird in das neue Raumkonzept integriert. Größe und Anordnung des Koch- und Essbereiches werden den veränderten Wohnbedürfnissen angepasst. Im Dachgeschoss befinden sich die Schlafräume und Bäder wie auch eine Loggia, die sich zum Garten orientiert. Um die geringere Ausnutzung des Dachgeschosses und die Raumqualität zu erhöhen, werden im rückwärtigen Bereich 2 Dachhäuser und eine Loggia errichtet. Im Kellergeschoss befinden sich die Nebenräume einschließlich Sauna- und Wellnessbereich. Die Auswahl der Elemente des Innenausbaus und der verwendeten Materialien lassen ein Gebäude in adäquater Qualität entstehen. Die eher vernachlässigte Bausubstanz wird dadurch wieder zu „neuem Leben“ erweckt und so dem originären Qualitätsanspruch wieder gerecht.
ReDUCE - ReUSE soll den Entwurfsgedanken der Wiederverwendung vorhandener Bausubstanz unter dem Einsatz minimalistischer Gestaltungskriterien verdeutlichen.
3. Preis Architekturwettbewerb BdB Recklinghausen 2015